U 18-Wahl am HSG

von Dirk Simon

Wahl Foto

„Zwei Kreuze darf jeder machen, ihr dürft heute auch wählen“ – So die einleitenden Worte von Kristina Schuran, Mitglied der Vorstandschaft des Kreisjugendrings. Und schon ist die Diskussion im vollen Gange. Wählen mit 16 Jahren, wäre das eine Möglichkeit? Die Zukunft gehört ja der Jugend, sollte sie mehr mitbestimmen? Und so standen alle Schüler der 10.-12. Jahrgangsstufe des Hermann-Staudinger-Gymnasiums diesen Freitag beim U18-Wahllokal an, um die Stimme abzugeben.
Alexander Patzelt, stellv. Vorsitzender des Kreisjugendrings, erklärt die Wahlaktion: „Der Kreisjugendring veranstaltet eine Woche der Demokratie und so machen wir auch hier zum Wählen am HSG Station“.
„Ein tolles Projekt, das wir gerne unterstützen, um die Bedeutung des Wählens den SchülerInnen aufzuzeigen und auch einen Anlass für die Diskussion um eine Senkung des Wahlalters zu initiieren,“ wie es Dr. Verena Spinnler, Sozialkundelehrerin am HSG, aus pädagogischer Sicht darstellte.

Und hier das Ergebnis der U18 Wahl am HSG:

Im Wahlpavillon des Kreisjugendrings Miltenberg sind mehrere hundert HSGler an die Urne gegangen: Zwei Stimmen haben sie abgegeben - eine Erststimme für den Direktkandidaten aus dem Wahlkreis Main-Spessart, eine Zweitstimme für eine Partei, deren Bewerber für den Bundestag auf der Landesliste stehen. So sieht es das personalisierte Verhältniswahlrecht bei Bundestagswahlen (und auch denen zum Landtag) vor. Spannend ist es, die Ergebnisse des HSG mit den bayernweiten zu vergleichen bzw. zu sehen, wie die Jugendlichen in der gesamten Bundesrepublik abgestimmt haben. Fürs HSG gibt es unterschiedliche Sieger bei den Erst- und Zweitstimmen - das führt dazu, dass sich die Erststimmenauszählung mit dem Trend in Bayern deckt, der Zweitstimmentrend sich aber eher am bundesweiten Abstimmungsverhalten orientiert:

U18 Wahl Erststimme  U18 Wahl Zweitstimme

Im Hinblick auf den Wahlsieger bei der tatsächlichen Bundestagswahl auch eine Überraschung: Die SPD kommt an vorderster Stelle gar nicht vor und ist - das sagt auch die Demoskopie - als "Altpartei" wohl eher eine Option für die reiferen Jahrgänge.
(Viktoria Schwiersch)

 

Profil zeigen! HSG für eine starke Demokratie

Sozialkunde Profil Soinnler März21

von Verena Spinnler

„Frauen gehören in die Küche.“ „Männer können nicht kochen.“ „Politiker sind alle doof.“ Stimmt`s? Oder vielleicht doch nicht? Nicht nur solche Vorurteile verhindern, dass wir miteinander ins Gespräch kommen und Probleme konstruktiv angehen. Das können wir nicht nur im privaten Bereich beobachten, sondern auch in Gesellschaft, Sport, Politik... Die Klasse 10c hat sich diesem Problem gestellt und trainiert, richtig miteinander zu reden und kommunikativ Probleme zu lösen. Im Rahmen des Sozialkunde-Unterrichts waren Kristin und Fabian, zwei Trainer der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildung, mit dem Programm „Profil zeigen! Für eine starke Demokratie“ virtuell am HSG zu Gast, um mit den Schüler*innen mögliche Stolperfallen in einem Gespräch zu analysieren und zur richtigen Haltung zu finden: Für einen echten Dialog offen sein, sich aber wenn nötig von der Meinung des anderen distanzieren. Das Fazit der Klasse war eindeutig: „Hier wurden zwei Stunden gut genutzt.“ Dem kann ich mich nur anschließen und mich bei der Landeszentrale für die Durchführung des Programms und bei den Schüler*innen für die engagierte Mitarbeit bedanken.

 

HSG goes green

von Paula Roth, Miriam Kampfmann

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„Auch wenn ich wüsste, dass morgen die Welt zugrunde geht, würde ich heute noch einen Apfelbaum pflanzen.“ (Martin Luther) Das dachten sich auch die Schüler*innen des P-Seminars „Klimafreundliche Schule“ des Hermann-Staudinger-Gymnasiums und nutzten ihre Kräfte Anfang November genau zu diesem Zweck. Dafür versammelten wir uns zusammen mit Dirk Simon, Seminarleiter, Anja Ühlein, der Umweltbeauftragten des HSG und Valentin Kaufmann, dem Baumexperten der Q11.
Die Auswahl der Pflanzen fiel auf zehn alte und neue Apfel- und Birnbaumsorten, „unter anderem Roter Berlepsch, Brettacher, Geheimrat Oldenburg, Jakob Lebel, Goldparmäne, Elstar, Pilot und Tobaz,“ wie Anja Ühlein berichtete. Vorbereitet durch die Gärtner des Landratsamtes, organisiert von Herrn Abt, Zuständiger für Bäume beim Landratsamt, konnten wir auf abgesteckten Bereiche die Bäume vorbereiten, die dann von uns mit Wühlmausschutz, Stützpflöcken und kundiger Anleitung des Schneidens gepflanzt wurden, „nicht die Grasnarbe vergessen“, wie Anja Ühlein immer wieder betonte. In der Nähe des Insektenhotels und der tierfreundlichen Steinmauer wachsen nun zehn Obstbäume, die in Zukunft hoffentlich einmal unsere Mensa mit frischen Äpfel und Birnen erfreuen. „Es war auch wirklich angenehm, nicht in der Schule zu sitzen,“ sagte Antonia Schreck, Seminarteilnehmerin.
Die Bäume sind gespendet für jeweils eine der 5. Klassen und der 6. Klassen, da diese aufgrund der Corona-Situation einen erschwerten Einstieg in das hiesige Schuljahr hatten. Ebenso spendete die Q12 einen Baum für ihren Jahrgang und eine die Q11, den „wir unbedingt Horst nennen müssen“, so die einhellige Meinung des Seminars.
„Das Baumpflanzprojekt war ein voller Erfolg,“ betonte Valentin Kaufmann, der selbst bereits einige Bäume gepflanzt hatte und mit Rat und Tat bei der Pflanzaktion zur Seite stand.
Vielen Dank an die großzügige Unterstützung unserer Sponsoren: Je ein Baum von der Q11, der Q12, eines von der SMV, vier Bäume der Firma Optik Hessler (Erlenbach und Klingenberg) und der erste von zwei Bäumen von Freco geosysteme

Dezember 2020

 

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Von Tempolimits, Thüringen und Trockenes Brot

von Sophie Grundmann

Podium Gruppe

v.li.: Martha Kleedörfer (Linke), Niklas Wagener (Grüne), Samuel Herrmann (SPD), Markus Krebs (FDP), Jessica Klug (FW), Christoph Grosch (CSU)

Am 25.März 2020 finden wieder Kommunalwahlen in Bayern statt. Das heißt, die Bürger wählen den Bürgermeister, einen Landrat, die Gemeinde- bzw. Stadtratsmitglieder sowie die Kreisräte. Diese Wahlen finden alle sechs Jahre statt. Das Hermann-Staudinger-Gymnasium hat pünktlich vor der Frist von politischen Veranstaltungen vor einer Wahl den Schülern der Q11 und Q12 wieder die Möglichkeit gegeben, jungen Politikern aus allen Parteien -sofern diese uns einen Kandidaten gesendet haben- alle möglichen Fragen zu stellen und mit ihnen zu debattieren. Diese wurden im Sozialkundeunterricht erarbeitet. Unter den Jungpolitikern waren auch erstaunlich viele ehemalige Schülerinnen und Schüler des HSG. Vieles kreiste bei der Diskussion um das Potential der Jungen in der Politik: Vorbilder waren ein oft genannter Vorschlag, aber auch die Motivation, die Jugendliche für das „trockene Brot“ Politik zu begeistern. Die Shell-Studie spricht sich ja gerade für ein Interesse der Jugend aus, die „friday-for-future“-Demonstrationen zeigen dies. Weitere Themen waren natürlich die Vorgänge im Thüringer Landtag und die Auseinandersetzung mit populistischen Parteien. Im Kleinen ging es um die Ticketpreise von Erlenbach nach Aschaffenburg, die Zweigleisigkeit der Westfrankenbahn, das Tempolimit und das Ehrenamt an sich.

Podium Bündnis

Im Anschluss blieb den Schülern noch die Möglichkeit, einzelne Fragen an die Politiker zu stellen. Dieses Angebot haben sehr viele angenommen, was auch wieder deutlich macht, dass die Jugendlichen ein großes Interesse für die Politik zeigen.

Ein kleiner Funfact zum Schluss: Die Politiker tragen fast alle (außer der FDP) die Farben ihrer Parteien.

 

Türkischer Tee braucht vier Stück Zucker

von David Hohm

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Das Miteinander der Kulturen verstärken, sich besser kennen- und verstehen lernen, das alles ist Ziel der Kooperation zwischen den Oberstufenkursen der Sozialkunde des HSG und dem Verein „Frauen für Frauen“.

„In der Türkei bin ich in den 50er Jahren ein Jahr in die Schule gegangen, ab dann habe ich daheim im Haushalt geholfen“, erzählt Ayse, eine türkische Migrantin, vor den Q11ern der Sozialkundekurse von ihrer Schulzeit. „Solche Schulerlebnisse erfahren wir öfter“, führt Silke Buhleier vom Verein „Frauen für Frauen“ aus.

Dieser Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Integration zwischen Migranten und Deutschen in Erlenbach voranzubringen, freut sich regelmäßig über den Kontakt aus dem HSG.

Zum Austausch kam es bei einem Frühstück vergangenen Mittwoch in den Räumen des Jugendhauses in Erlenbach. „Günaydin“ (dt. „Guten Morgen“) werden die Schüler herzlich von Silke Buhleier, Sabina Fuchs und Nilüfer Aktürk empfangen, die die Geschicke des Vereines führen. Im Jugendhaus entstand eine spannende Unterhaltung, bei der mit manchem Vorurteil auf beiden Seiten aufgeräumt werden konnte.

Ohne Übersetzer ist das Treffen immer etwas schwierig, „da viele der Damen jetzt erst Deutsch lernen“, wie Nilüfer Aktürk erklärt. Daher waren alle Beteiligten heilfroh, dass die Schüler Shuara Cinar, Ece Özmen, Hami Colak und Merve Aydin den Beteiligten aus der Patsche halfen und übersetzten, um das Gespräch für alle verständlich zu machen. Einigen Mitschülern wurde dadurch erst deutlich, welche Fähigkeiten ihre Mitschüler besitzen, da sie mittlerweile in der Q11 über vier Sprachen verfügen, neben Deutsch, Englisch und Französisch auch Türkisch, ihre Muttersprache.

Während des Treffens wird natürlich viel türkischer Tee von Safie ausgeteilt, die erklärt, „dass man selbst wählen kann, ob man ein Stück Zucker oder vier Stück Zucker dazu braucht, ich nehme gerne drei.“ Die Schüler probieren, kosten und versuchen sich an Frühstückssnacks, die sie bis dato nicht kennen. „Was ist da drin?“, fragt Sabrina, eine Schüler der Q11. „4 Eier, Mehl, drei Löffel Sonnenblumenöl..“, verrät Süeda und plötzlich ist man im Fachgespräch über Zutaten zu Ziegenkäse in Yukablättern. Auf die Frage an die Schüler, wer denn bereits einmal in der Erlenbacher Moschee zu Besuch war, meldeten sich drei zarte Finger. „Eine wirklich tolle Möglichkeit, das Thema Migration vor Ort zu vermitteln und nicht an trockenen Statistiken aus dem Buch zu kleben“, lautet die Einschätzung von Dirk Simon und Markus Füller, die verantwortlichen Kursleiter für Sozialkunde am HSG. Als nächstes planen der Verein „Frauen helfen Frauen“ und die beiden Sozialkundelehrer einen Besuch der Moschee in Erlenbach. Eine letzte Frage hatten die Schüler der Q11 noch: „Was findet ihr toll an Deutschland?“, will Matteo noch wissen. Die Frauen geraten ins Schwärmen und wollen nicht mehr aufhören, aufzuzählen, was ihnen hier so gut gefällt.

 

Podiumsdiskussion mit neun Parteien (Juli 2019)

von Dirk Simon

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Letzte Woche fand in der Turnhalle im Hermann-Staudinger-Gymnasium eine Podiumsdiskussion mit Nachwuchspolitikern aller bedeutenden Parteien statt.

Die CSU war mit Christoph Grosch aus Erlenbach (JU-Vorsitzender) vertreten, die SPD kam mit Michail Fotokehagias aus Elsenfeld, die ÖDP mit Kreisvorsitzenden Katharina Dehn aus dem Landkreis Aschaffenburg,die Grüne mit Niklas Wagener aus Aschaffenburg (Grüne Jugend Bundesvorstand), die FDP mit dem stellvertr. Bezirksvorsitzenden Lucas von Beckedorff aus Würzburg, die AfD mit Sven Bachmann aus Bayreuth (Landesvorsitzender Junge Alternative Bayerns) die Linke mit Marlene Hohm aus Mömlingen und Die Partei mit Micha Becker aus Aschaffenburg.

Landrat Scherf begrüßte die Zuhörer, Jutta Rosenberger-Klein sprach im Namen der Schulleitung.

"Die Demokratie muss alle Ränder aushalten" - so die Worte zur Einführung und die ca. 200 Schüler*innen der 10 Jahrgangsstufe erlebten an diesem Tag eine Diskussion, die exemplarisch die Parteienlandschaft Deutschlands präsentierten. Die Themen waren nach einer Vorstellungsrunde die Europawahl, die Zukunft Europas, "friday for future" und der Klimawandel - ein Thema, welches insbesondere die Schüöer*innen interessierte - und ein offener Fragenteil, bei dem es von Hartz4 über Männerquoten bis hin zu Satire in der Politik ging.

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Die Welt der Medien - eine Zukunft für HSG-Schüler?

von Maximilian Müller, Q11

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Was sind Medien?

Mit dieser Frage startete Marvin Klecker, Abiturient des HSG 2014, seinen Vortrag vor der Sozialkundeklasse 9c von Dirk Simon und dem bapp-Seminar der Q11 von David Hohm und Florian Prager. Seine Definition: Medien sind Mittel zum Transport von "verborgenen" Informationen an ein breites Publikum. Gemeint sind die Massenmedien, wie Presse und Rundfunk, und zunehmend das Internet mit den sozialen Medien. Auch letztere ermöglichen einer Vielzahl von Menschen den Zugang zu unbekannten Informationen. Auf Kleckers Frage, wer soziale Netzwerke nutze, hoben alle die Hand. Das bevorzugte soziale Netzwerk bei den Schülern ist Instagram. Diesbezüglich verwies der Referent auf die zunehmende Bedeutung von Influencer. Dies traf auch auf das Surfverhalten der meisten Schüler zu, die diesen in den Netzwerken folgten, „sei es Fußballer, Musiker oder Schauspieler“. Erstaunt hat deshalb, dass sich nur drei Schüler vorstellen konnten, später einmal in der Medienwelt zu arbeiten. Lag dies vielleicht an der Unwissenheit, über die Wege, die in diese Branche führen?

Wie komme ich zu den Medien?

Wer sich auf den Weg in die Medienwelt begeben will, um dort eine berufliche Zukunft anzustreben, sollte laut Klecker ein großes Medieninteresse, umfassende Allgemeinbildung und möglichst Abitur mitbringen. Fühlt Ihr euch angesprochen? Dann geht es darum, in der Branche Fuß zu fassen. Klecker nennt fünf Schritte: Zwingend ist ein einschlägiges Studium (Journalistik, Medienwissenschaft, Publizistik...), begleitet von diversen Praktika. Sein Studium absolvierte er an der Universität Siegen. Diese erhöhen die Chance auf einen der begehrten, bezahlten Volontariatsplätze. IDort gilt es Beziehungen aufzubauen, um sie später bezüglich einer Festanstellung spielen zu lassen. Auch Marvin Klecker absolvierte mehrere Praktika bei den TV Sender Sky und Sport1, sowie beginnt er aktuell sein Volontoriat bei Pro7Sat1. Seine Einsätze dort waren vielseitig und spannend. Er führte Interviews mit bekannten Fußballern und war bei dem Eurovision Song Contest in Österreich dabei. Sein Ziel hat Klecker jedoch noch nicht erreicht. Der fünfte und letzter Schritt, die Festanstellung als Redakteur bei einem Medienunternehmen, steht noch aus. Hierzu fehlte ihm nach eigener Aussage bisher noch das "nötige Quäntchen Glück". Jetzt darf er sich erst einmal dem Wetter bei Pro7 widmen, „ein neues Aufgabenfeld, in das ich mich mit Freude einarbeite.“