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Besuch im Sozialkaufhaus

Foto Sozialkaufhaus

„Jedes 5. Kind in Aschaffenburg lebt in Armut” – mit dieser Aussage von Wolfgang Grose, Leiter des Sozialkaufhauses in Aschaffenburg, setze sich die Klasse 11c des Hermann-Staudinger-Gymnasiums auseinander. Eingeladen war sie, die Schwächsten der Gesellschaft in Aschaffenburg in den Blick zu nehmen, da auch diese zur Gesellschaft gehören und deren Probleme ein gesamtgesellschaftliches sind. Ein Spaziergang rund um den Hauptbahnhof, bei der Wolfgang Grose die Plätze der Schwächsten der Gesellschaft zeigte und ins Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern kam. Im Sozialkaufhaus, das an die Waren Schilder mit geringen Preisen hängt, um den Personen, die darauf angewiesen sind, respekt- wie würdevoll zu begegnen, verkehren täglich 500 Personen. “Eine vermeintlich reiche Stadt wie Aschaffenburg muss sich um die Schwächsten kümmern,” so die Worte von Wolfgang Grose. Deutlich wurde dies in der Kinderabteilung, wo gespendete Schulranzen für manche Kinder das ganze Glück bedeuten. Nachdenklich gestimmt verließen die Schülerinnen des HSG die Einrichtung.

Dirk Simon

 

Nahostkonflikt am HSG

Nahostkonflikt

 

Über den Nahostkonflikt ist seit Oktober viel geschrieben und gesprochen worden – aber wie ist die aktuelle Lage derzeit einzuschätzen und viel mehr, welche tiefgreifenden Wurzeln hat dieser Konflikt?

Zeit für eine Einordnung am Hermann-Staudinger-Gymnasium in Erlenbach am Main: Der Bundeswehrjugendoffizier Philipp Nürnberger umriss in seinem Vortrag für die zwölfte Jahrgangsstufe die komplexe Situation vor Ort. Einerseits ging er auf die weltpolitischen Dimension des Konflikts ein, da auch wir in Europa durch die Sperrung des Suez-Kanals Auswirkungen spüren, andererseits zeigte er ausgehend von der britischen Mandatszeit die unklare Auflösung des Versuchs und die immer wieder kriegerische Auseinandersetzung der Situation.

Welche Folgen weist dieser Gaza-Krieg hierzulande auch in Deutschland auf? Die diffizile Lage der Demonstrationen auf den Straßen zeigt ein heterogenes Bild mit einer gefährlichen Querfront von Rechtsextremen und muslimischen Antisemiten.

Viele Fragen schlossen sich an den Vortrag an, die Philipp Nürnberger kenntnisreich beantwortete.

Dirk Simon

 

 

 

Gegen Gewalt gegen Frauen - Vortrag von Frau Joel

Antje Joel

 

Dank der Unterstützung des Rotary Club Obernburg hielt die Kriminologin und Wissenschaftlerin Antje Joel im Rahmen des „Schule mit Courage“-Themas einen Vortrag vor der 11. Jahrgangsstufe des Hermann-Staudinger-Gymnasiums in Erlenbach am Main.

Der Erinnerungstag „Keine-Gewalt-gegen-Frauen“ am 25.11.2023 war der Anlass des Besuches, die Schülerinnen und Schüler bemerkten dies bereits seit Montag, da die orangene Farbe dieses Erinnerungstages von den Fahnenmasten auf dem Pausenhof grüßten.

Annette Wohlmann, stellv. Schulleiterin, begrüßte alle Anwesenden und bezog die Gewaltthematik auch auf das Schulleben. Wieso kommt es zu verbalen Übergriffen, warum werden Schülerinnen von Schülern teils herabgesetzt in bestimmten Situationen im Schulalltag.

Antje Joel, die in Irland lebt und arbeitet, machte zu Beginn deutlich, was für eine Schwere wie auch Dimension dieses Thema enthielt. Und wie tief es in der Gesellschaft verankert ist, jede dritte Frau erfährt Gewalt in ihrem Leben. Aber wie kommt es dazu? Dieses Verhältnis beleuchten und reflektieren war das Ziel ihrer Präsentation. Und sie räumte mit einigen Vorurteilen auf, keine Frau hat einen Anteil einer Schuld an einem männlichen Übergriff. Welche Denk- und Verhaltensmuster haben Männer, welche Frauen? Wie kommt es im Alltäglichen und im Schutzraum „Zuhause“ zu gewalttägigen Übergriffen? Im Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern näherte man sich dieser Fragestellung. Viele Fragen zeigten das Interesse der Schülerinnen und Schüler, die grundsätzlich das Rollenverständnis und die Muster von Rollen dabei hinterfragten.
Ein gewinnbringender Vortrag, wie es eine Lehrerin bemerkte.

Dirk Simon

 

 

U18-Wahl: Was bewegt Schüler? Wie sieht das Ergebnis aus?

Vor der Landtagswahl am zweiten Oktober-Wochenende haben HSG-Schüler bei der U18-Wahl des KJR Miltenberg ihre Stimme abgegeben - der eigenen Meinung Ausdruck zu verleihen und bestimmte Themen zu highlighten, ist allen Teilnehmern wichtig.

Ab 9.00 Uhr steht das Pop-Up-Wahlzelt im Hof und ab der 1. Pause geben Schüler und Schülerinnen ihre beiden Stimmen ab, entscheiden sich für einen Stimmkreis-Kandidaten und eine Partei von der Liste. Was in Bayern am Wochenende Millionen volljährige stimmberechtigte Bürger tun, konnten sogar schon die Fünftklässler im Voraus ausprobieren. Aber gegen später kommen auch die oberen Jahrgangsstufen kursintern und geben ihr Votum ab.
"Die bayernweite U18-Wahl ist die Gelegenheit für alle diejenigen, die noch nicht zur Wahl gehen dürfen, an einer Jugendwahl teilzunehmen und ihre Stimme abzugeben", erläutert Jeniffer Hartmann vom Kreisjugendring Miltenberg (KJR) den Hintergrund. "Wir haben in der AG Demokratie beim KJR lange überlegt, wie wir die Wahlumsetzen können, denn wir wollten einen Beitrag zur Meinungsbildung vor allem für Erstwählende leisten.“

Welche besonderen Anliegen geben Schüler übers setzen ihres Kreuzchens ab? Laila und Sarah, beide 13 Jahre alt und Schülerinnen der 8. Jahrgangsstufe, antworten Folgendes:
„Mit unserer Stimmabgabe bei der U18-Wahl möchten wir die Möglichkeit zur Mitsprache nutzen und unsere Meinung sagen. Uns bewegt vor allem die Energieproblematik mit der Heizungsdebatte und der Diskussion zu den Atomkraftwerken." Und Jakob (17) aus der Q12 ergänzt: "Prinzipiell finde ich es nicht schlimm, wenn man nicht wählen geht, weil man zum Beispiel zu wenig Ahnung hat. Ich halte es aber für wichtig, sich im Vorfeld zu informieren, damit man sich hinterher nicht beschweren kann.“
Im Sozialkunde- bzw. PuG-Unterricht (Politik und Gesellschaft) sind Regeln und Gepflogenheiten beim Wählen, aber auch eine Hilfestellung bei der Frage, wo das Kreuz gesetzt werden soll, an die Hand gegeben worden. Das geht los bei der Frage, warum man bei Wahlen, die ja auch schulintern immer wieder stattfinden, teilnehmen sollte und ist schon für die Lernenden aus der Unterstufe wichtig. In höheren Jahrgangsstufen sind auch digitale Hilfestellungen zur Orientierung in der Parteienvielfalt, wie z.B. der Wahl-o-Mat, an die Hand gegeben oder die genaue Funktionsweise unseres personalisierten Verhältniswahlrechts thematisiert worden.

Im Landkreis Miltenberg fand die U18-Wahl außer am HSG in Kleinheubach ("Jugentreff Mars"), Kleinwallstadt (Marktschule), Miltenberg (Johannes-Butzbach-Gymnasium), Niedernberg (Gemeinde) und Sulzbach (Jugendtreff) statt. Die Ergebnisse weichen von dem bayernweiten Trend (siehe www.u18.org) doch entscheidend ab und sehen die CSU und B90/Die Grünen in der Gunst der Jugendlichen vorn.

Ganz ähnliche Ergebnisse liegen auch für das HSG selbst vor. Weil aus Datenschutzgründen jedoch mindestens die Ergebnisse von zwei Schulen aus einem Stimmkreis veröffentlicht werden müssen, können wir die genauen Zahlen hier nicht darstellen. Nur soviel: Bei den Erststimmen zeigt sich am HSG eine Tendenz der Annäherung an das Ergebnis der Zweitstimmen - zumindest bei den beiden führenden Parteien!

U18 Wahl Erststimme  U18 Wahl Zweitstimme

Im Hinblick auf den Wahlsieger bei der tatsächlichen Bundestagswahl auch eine Überraschung: Die SPD kommt an vorderster Stelle gar nicht vor und ist - das sagt auch die Demoskopie - als "Altpartei" wohl eher eine Option für die reiferen Jahrgänge.

Markus Füller

 

Das HSG im Landtag

 

hsg landtag

 

„Herzlich willkommen“ – ruft Patrick Friedl, grünes Mitglied des Landtags, auf dem roten Teppich des Maximilianeums den Schüler des Hermann-Staudinger-Gymnasiums entgegen. Manch müdes Auge schaut ihm da entgegen, die Schülerinnen und Schüler haben schon um halb sechs den Zug von Erlenbach/Main nach Aschaffenburg genommen.

Und bereits nach wenigen Minuten hat man auch die Möglichkeit erhalten, ein paar Worte mit Ilse Aigner, der Landtagspräsidentin und Katharina Schulze, Fraktionvorsitzenden der Grünen im Landtag, auszutauschen, bevor es zum Mittagessen in die Landtagskantine geht, in der Albert Füracker, Finanzminister der Staatsregierung, gerade speist. „Der Landtag ist ja echt ein Ort, in dem man die Landtagspolitiker hautnah erlebt“, stellt ein Schüler der Q11 des HSG fest. Es folgt ein amüsanter Filmeinstieg zur Arbeit im Landtag, bis die Schüler echte Landtagsluft im Plenarsaal schnuppern dürfen.

Die Diskussion ist im vollen Gange, bis der Dringlichkeitsantrag der SPD die namentliche Abstimmung aller Landtagsabgeordneten verlangt -  schon schrillt eine Glocke durch das ganze Gebäude. Im anschließenden Gespräch mit Patrick Friedl, Kerstin Celina und Paul Knoblach, ebenfalls grünen Landtagsabgeordneten, haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, all ihre Fragen zur Politik und der Arbeit im Landtag loszuwerden, was fleißig genutzt wird. Der Tag klingt mit einem Bummel durch die Innenstadt von München aus, bis der ICE alle wieder nach Hause bringt.

Dirk Simon

 

 

 

 

Plansspiel Syrienkonflikt

 bundeswehramhsg

Heute, 26.04.2023, beugten sich viele Köpfe über das komplexe Problem des immer noch andauernden Syrienkonflikts! Die Klasse 10c des HSG simulierte das Planspiel des Syrienkonflikts, organisiert durch den Jugendoffizier der Bundeswehr, Philipp Nürnberger, mit großem Interesse. Welche diplomatischen Möglichkeiten sind in diesem Ursachengeflecht und dem Zusammenspiel vieler Mächte mit unterschiedlichsten Interessen erreichbar? Bis in den späten Nachmittag tagte die UN-Vollversammlung und stellte verschiedene Ideen und Vorschläge zur Krisenbewältigung vor. "Viele kreative Ideen präsentiert ihr uns heute", stellte Philipp Nürnberger bei der Abschlussversammlung fest.

Dirk Simon

 

U 18-Wahl am HSG

von Dirk Simon

Wahl Foto

„Zwei Kreuze darf jeder machen, ihr dürft heute auch wählen“ – so die einleitenden Worte von Kristina Schuran, Mitglied der Vorstandschaft des Kreisjugendrings. Und schon ist die Diskussion im vollen Gange. Wählen mit 16 Jahren, wäre das eine Möglichkeit? Die Zukunft gehört ja der Jugend, sollte sie mehr mitbestimmen? Und so standen alle Schüler der 10.-12. Jahrgangsstufe des Hermann-Staudinger-Gymnasiums diesen Freitag beim U18-Wahllokal an, um die Stimme abzugeben.
Alexander Patzelt, stellv. Vorsitzender des Kreisjugendrings, erklärt die Wahlaktion: „Der Kreisjugendring veranstaltet eine Woche der Demokratie und so machen wir auch hier zum Wählen am HSG Station“.
„Ein tolles Projekt, das wir gerne unterstützen, um die Bedeutung des Wählens den SchülerInnen aufzuzeigen und auch einen Anlass für die Diskussion um eine Senkung des Wahlalters zu initiieren,“ so bewertet Dr. Verena Spinnler, Sozialkundelehrerin am HSG, die Aktion aus pädagogischer Sicht.

Und hier das Ergebnis der U18 Wahl am HSG:

Im Wahlpavillon des Kreisjugendrings Miltenberg sind mehrere hundert HSGler an die Urne gegangen: Zwei Stimmen haben sie abgegeben - eine Erststimme für den Direktkandidaten aus dem Wahlkreis Main-Spessart, eine Zweitstimme für eine Partei, deren Bewerber für den Bundestag auf der Landesliste stehen. So sieht es das personalisierte Verhältniswahlrecht bei Bundestagswahlen (und auch denen zum Landtag) vor. Spannend ist es, die Ergebnisse des HSG mit den bayernweiten zu vergleichen bzw. zu sehen, wie die Jugendlichen in der gesamten Bundesrepublik abgestimmt haben. Fürs HSG gibt es unterschiedliche Sieger bei den Erst- und Zweitstimmen - das führt dazu, dass sich die Erststimmenauszählung mit dem Trend in Bayern deckt, der Zweitstimmentrend sich aber eher am bundesweiten Abstimmungsverhalten orientiert:

U18 Wahl Erststimme  U18 Wahl Zweitstimme

Im Hinblick auf den Wahlsieger bei der tatsächlichen Bundestagswahl auch eine Überraschung: Die SPD kommt an vorderster Stelle gar nicht vor und ist - das sagt auch die Demoskopie - als "Altpartei" wohl eher eine Option für die reiferen Jahrgänge.
(Viktoria Schwiersch)